KI & Tech-Update: Die wichtigsten News vom 24. November 2025

Stand: 24. November 2025

Das Wichtigste in Kürze

  • Machtwechsel an der KI-Spitze: Google DeepMind veröffentlicht Gemini 3 mit Fokus auf autonome Agenten und setzt OpenAI massiv unter Druck.
  • NVIDIA bricht alle Rekorde: Der Chip-Gigant meldet 57 Milliarden Dollar Quartalsumsatz, doch die Börse reagiert paradoxerweise verhalten.
  • Apples neue Strategie: Leaks zu iOS 27 deuten auf Systemstabilität statt neuer Features hin – mit Ausnahme von Health-KI.
  • Globale Investitionen: Südkorea startet eine Milliarden-Offensive, während GSK KI im Kampf gegen Antibiotikaresistenzen einsetzt.

Der „Krieg der Modelle“: Google holt zum Schlag aus

Der 24. November 2025 markiert eine Zäsur in der technologischen Machtverteilung. Was lange als Kopf-an-Kopf-Rennen galt, verwandelt sich nun in einen offenen Verdrängungskampf. Google DeepMind hat in den letzten Stunden mit der Veröffentlichung von Gemini 3 die Karten neu gemischt und zwingt den bisherigen Platzhirsch OpenAI in eine defensive Haltung.

Das neue Modell wird von Google als das „bisher intelligenteste“ bezeichnet, doch der eigentliche Durchbruch liegt nicht im Chat, sondern in der Handlungsfähigkeit. Experten heben hervor, dass Gemini 3 den Fokus radikal auf End-to-End-Agenten verschiebt. Diese KI-Systeme sind in der Lage, komplexe Aufgaben von der bloßen Idee bis zur finalen technischen Umsetzung autonom zu erledigen.

Besonders im Bereich „Reasoning“ – dem logischen Schlussfolgern über Text, Bild und Video hinweg – setzt das Modell neue Maßstäbe, die bisherige Lösungen in den Schatten stellen.

Die Reaktion aus dem Hause OpenAI ließ nicht lange auf sich warten. CEO Sam Altman warnte in einem internen Memo bereits vor „vorübergehendem wirtschaftlichem Gegenwind“. Fast zeitgleich rollte das Unternehmen GPT-5.1 aus. Dieses Update kommt in zwei Varianten:

  • GPT-5.1 Instant für schnelle Konversationen
  • GPT-5.1 Thinking für tiefere Analysen

Doch Analysten sehen hierin eher eine Reaktion als eine Innovation.

„OpenAI steht vor dem klassischen ‚Innovator’s Dilemma‘. Sie werden zwischen Googles integriertem Ökosystem und Microsofts Enterprise-Fokus zerrieben.“
Jim Cramer, CNBC

Der Finanzanalyst Cramer warnte Investoren explizit: Googles tief integriertes Ökosystem aus Suche, Cloud und Android in Kombination mit der Leistungsfähigkeit von Gemini 3 stellt eine existenzielle Bedrohung für die Marktanteile von OpenAI dar. Die Zeit, in der ein reiner Chatbot-Anbieter den Markt dominieren konnte, scheint sich dem Ende zuzuneigen.

NVIDIAs 57-Milliarden-Dollar-Paradoxon

Während die Software-Giganten um die Vorherrschaft ringen, liefert NVIDIA die Schaufeln für diesen Goldrausch – und verdient daran besser als je zuvor. Das Unternehmen meldete für das dritte Quartal des Fiskaljahres 2026 einen Umsatz von unglaublichen 57 Milliarden US-Dollar. Dies entspricht einem Anstieg von 62 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Allein die Sparte Data Center trug 51,2 Milliarden Dollar zu diesem Ergebnis bei.

NVIDIA steht damit kurz davor, als erstes Unternehmen die Bewertungsschwelle von 5 Billionen US-Dollar zu durchbrechen. Getrieben wird dieser Wahnsinn durch die unersättliche Nachfrage nach den neuen Blackwell-Chips, die das Rückgrat der modernen KI-Infrastruktur bilden.

Doch die Reaktion der Wall Street offenbart ein bizarres Phänomen: Trotz der Rekordzahlen fiel die Aktie leicht. CEO Jensen Huang bezeichnete die Situation als paradox. Starke Ergebnisse schüren mittlerweile die Angst vor einer „KI-Blase“, während schwache Ergebnisse diese sofort bestätigen würden. Die Erwartungshaltung der Anleger hat ein Niveau erreicht, bei dem selbst historische Rekorde kaum noch Euphorie auslösen.

„Wir sind in einen ‚virtuellen Kreislauf‘ der KI eingetreten. Das Ökosystem skaliert schnell – mit mehr Modellbauern, mehr Startups und in mehr Industrien als je zuvor.“
Jensen Huang, CEO von NVIDIA

Marktbeobachter sprechen von einem „No-Win“-Szenario für den Hardware-Giganten. Die Analysehäuser kommentierten trocken: „Der Markt hat NVIDIAs unglaubliches Quartal nicht gewürdigt. Wir befinden uns in einer Situation, in der Perfektion gerade gut genug ist.“

Apple wählt Stabilität, Südkorea die Offensive

Abseits des Hypes um generative Modelle wählt Apple für das kommende Jahr eine konservative, aber strategisch kluge Route. Leaks zu iOS 27 bestätigen, dass der Konzern aus Cupertino auf große, effekthascherische Features verzichtet. Die Strategie erinnert an das legendäre „Snow Leopard“-Update: Priorität haben Systemstabilität und Fehlerbehebung.

Die einzige Ausnahme bildet Apple Intelligence. Hier plant Apple einen neuen, gesundheitsorientierten KI-Agenten, der tief mit Apple Health+ verknüpft ist, sowie eine verbesserte KI-gestützte Websuche. Das Ziel ist klar: Den Anschluss an Google nicht verlieren, ohne die eigene Nutzerbasis durch unausgereifte Experimente zu verprellen.

Auf der geopolitischen Bühne hingegen wird geklotzt statt gekleckert. Südkoreas Premierminister Kim Min-seok kündigte ein massives Budget von 10 Billionen Won (ca. 6,8 Mrd. USD) an. Das erklärte Ziel: Südkorea soll sich von einem Hardware-Lieferanten zu einer führenden „KI-Nation“ transformieren.

Gleichzeitig stabilisiert sich der französische Spielehersteller Ubisoft durch einen Deal mit dem chinesischen Tech-Giganten Tencent, der nun als Minderheitsaktionär einer neuen Tochtergesellschaft fungiert. Dies zeigt, wie sehr westliche Traditionsunternehmen mittlerweile auf Kapital aus Asien angewiesen sind, um im technologischen Wettrennen bestehen zu können.

Hoffnungsträger KI: Der Kampf gegen Superbugs

Dass Künstliche Intelligenz mehr kann als Börsenkurse zu treiben, zeigt ein Blick in die Forschungslabore. Der Pharmakonzern GSK hat in Zusammenarbeit mit der Fleming Initiative ein 45 Millionen Pfund schweres Programm gestartet.

Ziel ist der Einsatz von KI zur Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen (AMR). Die neuen Modelle simulieren Protein-Strukturen und identifizieren potenzielle Wirkstoffe in einer Geschwindigkeit, die mit herkömmlichen Labormethoden unerreichbar wäre. Hier zeigt sich das wahre Potenzial der Technologie abseits von Chatbots und Aktienkursen: als Werkzeug für das globale Gemeinwohl.

Fazit

Der 24. November 2025 verdeutlicht, dass die Phase der bloßen „Entdeckung“ generativer KI vorbei ist. Wir befinden uns jetzt in der harten Realität der Konsolidierung. Es gewinnt nicht mehr zwingend das Unternehmen mit dem klügsten Algorithmus, sondern jenes mit der besten Infrastruktur und dem tiefsten Ökosystem.

Während Google durch seine Integration punktet und NVIDIA die physische Basis liefert, wird die Luft für reine Modell-Anbieter wie OpenAI dünner. Die Technologie ist erwachsen geworden – und mit ihr der Wettbewerb gnadenloser.

Quellen

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